Das Buch Glöggler "die Flucht"

Johann Nepomuk (Hans) Glöggler Taschenbuchtitel: "Die Flucht"
ISBN 3-929371 -01 -4
Verlag Im Pegasus Verlag, Borhochstraße 1, 87529 Füssen, Tel.08362-38993, Fax 08362-37791

Über das Buch

Wir alle träumen von Erfolg, Reichtum und Glück. In nur vier Jahren hat der ehemalige Baustoffhändler Johann Nepomuk (Hans) Glöggler die größte deutsche Textilgruppe zusammengenäht .

Wie sieht es aber aus in einem Menschen, der auf dem Höhepunkt seines Erfolges über tausende von Arbeitern beschäftigte, die ihn respektierten und liebten und der als Deutschlands größter Textilindustrieller geehrt und öffentlich gefeiert wurde? Wie sieht es in diesem Unternehmer aus, der dann über Nacht gestürzt, entmachtet und enteignet wird?

Ungeschminkt, präzise und hart gegen sich selbst schildert hier ein Opfer der Staats-Willkür das Innenleben eines Fiüchtigen, der mit einem internationalen Haftbefehl zur Strecke gebracht werden sollte.

Ein interessantes Zeitdokument und menschliches Zeugnis vom tiefen Fall aus schwindelnder Höhe.

Buch Hans Glöggler

Erinnerungen

Als 9. Kind und letzter Sohn einige interessante Erinnerungen an meinen Vater mit Menschen, die mir zufällig noch nach Jahren begegnet sind.

Beim Besuch auf dem Friedhof Hopfen am See, komme ich in das Gespräch mit einem älteren Herren. Ich erzähle, dass ich das Grab von meinem Vater besuche. Darauf erinnert sich dieser:

"Ich war mit Axel Glöggler auf der selben Schule und Sie mussten damals nach dem Krieg aus dem Osten flüchten. Die Situation war für mich und die Familie nicht gut. An Weihnachten (Anmerkung: Wohl Mitte 50er Jahre) gab es bei der Familie Glöggler (Hans Glögger mit damaliger Ehefrau Hella) kleine Geschenke und Nahrungsmittel umsonst. Leute die nichts hatten konnten dort einfach hingehen.

2001, Beim Kauf eines Haushaltsgeräts in einem Kaufhaus, fragt mich der Verkäufer ob ich mit dem Augsburger Glöggler verwandt bin. Nachdem ich das bejahte, erzählter er fröhlich von einem Erlebnis.

Er war bei Hans Glöggler KG angestellt und der Chef war bei einer Betriebsfeier auch da, es war sehr ausgelassen und lustig. Er und die anderen Mitarbeiter waren überrascht, wie mein Vater (im Alter von ca. 55) - wirklich - auf Händen tanzte.

2004, Am Tag vom Begräbnis waren ehemaliger Mitarbeiter zugegen, ein langjähriger Mitarbeiter um die 85 Jahre erzählte mir einige Geschichten, die wohl bleibenden Eindruck bei Ihm hinterließen:

Ihr Vater hatte einen Bus organisiert, der uns zum Oktobrfest bringen sollte, zusätzlich haben die Mitarbeiter "Freimarken" und etwas Geld in die Hand bekommen um zu feiern.

2004, Der Gleiche Mitarbeiter erzählte mir zu meinem erstaunen einen zu dieser Zeit unüblichen Führungsstil.

Die führenden Mitarbeiter trafen sich in lockerer Runde am Tisch zusammen. Hier wurden offen Probleme erörtert. Wenn z. B. ein LKW oder Gerät nicht da war, wurde das gleich umgesetzt und es stand am Montag da - das Geld war da.

2004, Pfarrer zum Begräbnis in der Kirche.

...Jeder der sagte er komme aus Hopfen am See bekam beim Bausstoffhandel in Augsburg ohne weitere Nachfrage einen erheblichen Rabatt...

Ein anderes Mal am Friedhof komme ins Gespräch mit einer Frau. Sie sagte, ihr verstorbener Mann - der zahlreiche Kliniken aufbaute - und mein Vater kannten sich gut. Auf eine Vermutung, dass es heute schwieriger ist Firmen aufzubauen meinte Sie:

...Das war eine ganz andere Zeit, impulsive Männer mit Zielen und Visionen konnten da ganz anders arbeiten - das lief einfach...

2003, In Bad Faulenbach im Gespräch mit einem Zeitzeugen - mein Vater war schon über Neunzig Jahre und dabei. Ich frage irgendwann was wohl das Vermögen Ende der 60er Jahre war. 50, 60, 80 oder 100 Mio. DM? Dazu meinte dieser lakonisch.

...Das reicht nicht aus...

2019, im Gespräch mit einem Immobilien Makler (77 J.) in München fragte der, ob ich mit dem Augsburger Glöggler verwandt bin. Ich meinte, dass ich das 9. Kind bin. Daraufhin erzählte er eine Geschichte, wie er mit seiner damaligen Leasingfirma von der Bank angehalten wurde alles zu gewähren (ca. 1974) sie stehen (Bank) für alles ein. Das vor dem Hintergrund des damals schon gut verschuldeten Glöggler Konzern.

Es klang für mich, wie eine Art "Freibrief" den mein Vater hatte - Schulden zu machen und die Banken selber nicht die Bremse gezogen haben.

2000, Zum 90 Geburstag lass ich meinen Vater diesen FAZ Artikel vor, der von so bedauernswerter Qualität ist, dass man meint der Verfasser arbeitete beim Lokalteil der Bildzeitung. Seine Antwort, was er dazu meint:

...Aber man schreibt wenigstens...(und lächelt).

Erkenntnisse

Als Fazit meiner Familiengeschichte kann ich heute vor allem folgende Erkenntnis verbuchen

Wenn irgendwelche Informationen verbreitet werden, sollte man darüber nachdenken, wer den Nutzen hat - immer.

Nur wer Geld und Vermögen hat, kann darum erleichtert werden. Egal ob das ein Land, eine Institution oder eine Privatperson ist.

In eine Sache rutscht man schneller hinein als das man raus kommt. Denke immer zuerst darüber nach wie man wieder herauskommt.

Großes Geld - Große Gier - Große Feinde.

Unternehmer sein im deutschen Kulturkreis erfordert hohe Leidensfähigkeit.

Auf einen Rechtsstaat sollte man nicht so vertrauen, das kommt meist anders.

Erinnerungen anderer Personen

Ehem. Vorstand HFI und Füssener Textil AG Helmut Böck in Allgäu Online

Er hatte zuvor fünf Jahre unter Glöggler gearbeitet, bezeichnet ihn als "leidenschaftlichen Unternehmer" und erinnert an die "sehr soziale Einstellung" von Hans Glöggler zu den Mitarbeitern: Es gab jede Menge Betriebsfeiern, an Weihnachten immer das "Glöggler-Paket" mit Handtüchern, Hemden und anderen Produkten aus dem Konzern.

Langjährige frühere Füssener Stadtrat Georg Doser in Allgäu Online

"Der Glöggler isch nie aufm hohe Ross g'hockt", erzählte er. Doser hat mit seiner Firma zu Glögglers Zeit in den Füssener Hanfwerken Installationsarbeiten erledigt: "Die Rechnungen wurden immer sofort bezahlt.